Fidel Castro

Sein vollständiger Name lautet Fidel Alejandro Castro Ruz. Im Volksmund bezeichnen ihn vor allem die Medien als Maximo Lider oder der Commandante en jefe. Geboren wurde er am 13. August 1926 in Biran bei Mayari, im Gebiet von Oriente. Von 1959 bis 2008 war er der Regierungschef Kubas und gab anschließend seinem Bruder Raul die Führung des Landes ab. Als treibende Kraft der Bewegung des 26. Julis (M-26-7) führte er die kubanische Revolution an und ging damit in die Geschichte ein. Sie stürzten Batista, ein Diktator, der sich zuvor an die Macht putschte und von der USA unterstützt wurde. Zusammen mit seinen Gefolgsleuten errichteten sie einen sozialistischen Staat, der von Fidel Castro 50 Jahre lang als Regierungschef geleitet wurde.

Fidel Castro in seiner Jugend

Sein Geburtsjahr ist umstritten. Es ist bis heute nicht geklärt, ob er im Jahr 1926, 1927 oder sogar 1928 geboren wurde. Fest steht, dass er Sohn eines Zuckerrohrplantagenbesitzers ist und in Biran auf die Welt kam. Fidel Castro wurde katholisch erzogen und ging in Santiago auf jesuitische Schulen. Obwohl er in reichen Verhältnissen aufgewachsen ist, kam Fidel Castro mit der armen Landbevölkerung in Kontakt, weil sein Vater eine Bäckerei, Metzgerei, Telegrafenstation, Hotel und eine kleine Schule einrichtete. 1945 studierte Fidel Castro Jura in Havanna an der Universität und engagierte sich politisch. Seine erste militante Handlung war 1947 bei der karibischen Legion, die mit 3000 Mann versuchten den Diktator Trujillo in der Dominikanischen Republik zu stürzen. Sie scheiterten, weil ihre Schiffe aufgehalten wurden und Fidel Castro konnte nur einer Verhaftung entkommen, da er über Bord sprang und drei Meilen durchs Meer an Land schwamm.

Fidel Castro und seine Rolle in der kubanischen Revolution

Zuerst versuchte Fidel Castro vor dem Obersten Gerichtshof Klage gegen Batista einzureichen, womit er scheiterte. Dies war für Fidel Castro Anlass vom Widerstandsrecht Gebrauch zu machen und fing an die Revolution zu planen. Fidel Castro versammelte 160 Mitstreiter und plante den Angriff auf die Moncada Kaserne in Santiago de Cuba und die Kaserne Carlos Manuel de Cespedes in Bayamo. Am 26. Juli 1953 (daher auch die Bewegung des 26. Julis) scheiterte der Versuch kläglich und die Soldaten von Batista rächten sich öffentlich blutig, was zu nationaler Bekanntheit beitrug und der Erzbischof von Santiago zum sofortigen Stopp der Morde aufruf. Dies rettete wahrscheinlich Castro das Leben und wurde daher vor einem Gericht verurteilt. Auch seine berühmte Verteidigungsrede "La historia me absolvera" (Die Geschichte wird mich freisprechen) half nichts und musste seine 15 Jahre lange Haft auf der Isla de Pinos antreten. Nach zwei Jahren Haft kam er auf Grund einer Generalamnestie frei und plante in Mexiko die Revolution weiter, weil eine Vorbereitung auf Kuba nicht möglich war. Mit 82 Kämpfern lernte Fidel Castro auch seinen zukünftigen Weggefährten Che Guevara kennen.

Am 25. November 1956 brach er mit Camilo Cienfuegos, seinem Bruder Raul und 78 Guerilleros mit der Yacht "Granma" (der Name , da so alt und schäbig) von Tuxpan (Mexiko) auf und erreichten am 2. Dezember 1956 Kuba am las Playas de Coloradas, südlich der Stadt Niquero. Die Revolution begann verheerend. Nach wenigen Tagen waren sie auf 15 Kämpfer geschrumpft und mussten sich aufteilen und flohen in die Berge der Sierra Maestra. Von dort konnten sie über das "Radio Rebelde" die Bevölkerung auf ihre Seite bekommen und rekrutierten immer mehr Kämpfer, die bereit waren die Revolution zu unterstützen. Batista veröffentlichte zwischenzeitlich, dass Fidel Castro bereits tot ist. Ein exklusives Interview mit einem Journalisten der New York Times konnte diese Behauptung jedoch entkräften. Die Propaganda über das Radio und das Interview in der New York Times brachte ihrer Bewegung die notwendigen Sympathien in der Bevölkerung ein und ebneten ihren Erfolg am 1. Januar 1959.

Fidel Castro als Regierungschef

Nach der Revolution begann man mit der Verstaatlichung von Landwirtschaft und der Wirtschaft. Die Handelsbeziehungen zur Sowjetunion, China, Vietnam und der DDR wurden aufgebaut. Die kommunistische Partei PCC ist die einzige Partei und die Mitgliedschaft ist Vorraussetzung für Aufstieg im Militär, Wirtschaft und im Staat. Als Staatspräsident und oberste Kommandeur führte Fidel Castro bis 2008 die kommunistische Partei und das Militär an. Fidel Castro stand in dieser Zeit oft in der Kritik, weil er Opposition in keinerlei Weise duldete. Andersdenkende wurden verhaftet, gefoltert oder ermordet.

Fidel Castro heute

Seit 2008 hat sich Fidel Castro aus der aktiven Politik herausgezogen. In Reden oder Publikationen nimmt er jedoch immer noch Stellung. Regelmäßig kann man Kolumnen in der nationalen Zeitung Granma von ihm lesen. Sein Krankheitszustand hat ihn dazu gezwungen, weniger am politischen Alltag teizunehmen. Eine Darmblutung führte zu einer komplizierten Operation, die er aber anscheinend gut überstanden hat. Zu letzt war in der Presse, weil er es ins Guiness Buch der Rekorde schaffte. Fidel Castro ist der lebende Mensch, der die meisten Attentatsversuche überlebt hat.